Unsere Geschichte
Was wir bereits in den vergangenen Jahren bewirken konnten und wie wir unterstützt wurden.
Steffi Schroeter beginnt auf der dänischen Insel Bornholm das Projekt. Als Naturcoach und Walforscherin (Buch „Die Weisheit der Wale“) möchte sie lokal etwas tun, um die Wale und das Meer zu schützen. Durch ihre Reisen und das Erforschen der Wale ist ihr Wissen um die Plastikflut und die Gefahren für Meer und Mensch groß und sie startet, inspiriert durch die Bewegung „plasticfree communities“ in Großbritannien, ihr eigenes Projekt auf Bornholm. Der Wal wird zur Symbolfigur der CHANGEMAKER-Partnerschaft, damals „Smiley“ genannt, das an Unternehmen und Einrichtungen vergeben wird, die auf Einwegplastik verzichten. Innerhalb kurzer Zeit schließen sich viele Unternehmen dem Projekt an und die Presse und Influencer berichten darüber.
Der Erfolg und die Treibkraft der Initiative spricht sich über die Grenzen hinweg herum und nach und nach melden sich Freiwillige aus unterschiedlichen Regionen, die Gleiches tun wollten: Vor Ort zur Einweg-Plastik-Reduktion aufrufen und inspirieren und „Smileys“ als Anerkennung für den Einsatz zu verteilen. Über einen Bericht über das „plastikfreie Bornholm“ hört die Sylterin Heike Werner von Bye Bye Plastik und Steffi Schroeter und holt das Projekt auf die Insel Sylt. Zusammen mit Carin Winkler beschließen sie, Sylt mehr und mehr plastikfrei zu machen. Im gleichen Jahr starten Ehrenamtliche regionale Bye Bye Plastik-Projekte in Kiel, Bordesholm, am Niederrhein und Westerwald/Mittelrhein. Die Bewegung wächst! Auf Bornholm nimmt Bye Bye Plastik auf dem politischen Volkstreffen „Folkemøde“ teil und bewirkt, dass das Thema Einwegplastik für das Event mit 150.000 Besuchern erstmals ernsthaft diskutiert wird. Es folgt der Beschluss, dass die Veranstaltung ab 2020 frei von Einwegplastik sein soll und dem organisierenden Sekretariat wird die CHANGEMAKER-Partnerschaft verliehen.
Corona trifft auch das Engagement von Bye Bye Plastik und die Aufmerksamkeit für die Plastikreduktion geht auf Null. Stattdessen steigt der Verbrauch von Einwegartikeln und Hygieneprodukten steil an. Sylt ist weiterhin sehr aktiv und gewinnt den Umweltpreis der Inseln und Halligen. Die Zusammenarbeit zwischen der Gründerin und den Sylterinnen verstärkt sich und man nimmt zusammen u.a. Meetings des „Runden Tisch Meeresmüll“, einer Informationsplattform von rund 130 Expert*innen aus Fischerei, Schifffahrt, Industrie, Einzelhandel, Wissenschaft, Bildung, Tourismus, Umweltverbänden, Behörden, Politik und Kunst teil. Es kommen Bye Bye Plastik-Regionalgruppen aus Flensburg und Frankfurt dazu.
Im Juli 2021 tritt EU-weit eine neue Verordnung in Kraft, die die Produktion von einigen Plastik-Einwegartikeln, wie z.B. den Plastikbecher oder Strohhalm, verbietet. Ein erster Meilenstein der Arbeit ist getan, und nun gilt es, die Kriterien zur Plastikreduktion anzupassen und die Forderungen an die Unternehmen zu erhöhen. Eine Umstrukturierung steht an: Es bildet sich ein festes Kernteam aus Steffi Schroeter, Heike Werner und Carin Winkler und man beschließt, dem Projekt eine neue Form und Struktur zu geben, um Spenden entgegennehmen zu können und die Aktivitäten und Projekte auszuweiten. Man entscheidet sich zu der Gründung einer gemeinnützigen GmbH und setzt alle nötigen Vorbereitungen dafür in Gang. Sylt wird die aktivste Region Deutschlands und steht in Kooperation mit anderen Akteuren wie zum Beispiel Healthy Seas, Ocean.Now! und wird Teil von neu gegründeten Projekte wie die „Klare Kante Sylt“ zur Abfallvermeidung auf der Insel.
Das Kernteam steckt mehr und mehr die Köpfe zusammen und es wird ein Konzept erarbeitet, das Bye Bye Plastik noch mehr zu einer Bewegung machen wird, nach dem Motto: One for the people. One for the companies. Both for the movement. Ein Team von drei jungen IT und Design Studenten wird angeheuert und es wird die CHANGEMAKER-Partnerschaft mit neuen Kriterien für Unternehmen und kommunale Einrichtungen entwickelt, sowie der Sticker BELIEVER, mit dem Privatpersonen ihre Haltung und ihren konkreten Beitrag gegen die Plastikflut nach außen tragen können. Beides wird als geschützte Marke angemeldet. Im Februar wird offiziell die Meeresschutzorganisation Bye Bye Plastik guG mit Sitz in Westerland auf Sylt gegründet, mit den drei Gesellschafterinnen Steffi, Heike und Carin. Steffi Schroeter übernimmt die operative Geschäftsführung. Ab März können die ersten Spendengelder entgegengenommen werden. Bye Bye Plastik startet durch eine engagierte deutsche Auswanderin nun auch in Norwegen, in Stavanger. Heike und Carin holen die Mikroplastik-Ausstellung „inyourface“ von Ocean-Now! nach Sylt, die am 22.März 2022 eröffnet wird. Die Künstlerin Swantje Günzel ist zur Eröffnung dabei und eine Themenwoche mit Veranstaltungen zum Thema Mikroplastik und Beach Cleanups rahmen das Programm ein. Die neue, zweisprachige Internetseite kommt im Mai heraus, auf der sich jetzt Unternehmen und Einrichtungen auch online um die CHANGEMAKER-Partnerschaft bewerben können. Bye Bye Plastik bekommt auf Rügen auf der Insel- und Halligkonferenz den Umweltpreis überreicht.
Im Jahr 2023 liegen die Schwerpunkt auf dem Thema Mehrweg, Schulklassen und einer App. Nachdem im Januar das neue Verpackungsgesetz nun eine Mehrwegpflicht für Gastronomen vorschreibt, startet Bye Bye Plastik eine Kampagne mit dem Titel "Geh´ den MEERWEG, frag´nach MEHRWEG!". Schülerinnen einer Hamburger Schule engagieren sich auf Eigeninitiative mit "Youth for Bye Bye Plastik" auf TikTok und Instagram. Weitere Schulklassen besuchen die Insel und machen deutlich, dass die Bildungsarbeit mit Schüler*innen in Zukunft verstärkt werden soll. Die Expansion von Bye Bye Plastik in andere Regionen wird nicht weiter betrieben, da die personellen Kräfte fehlen. Es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass der Schwerpunkt der Energie und Arbeitskraft auf der Insel Sylt liegt und bleiben soll. Eine neue Ausrichtung wird erarbeitet, die dem Motto folgt "Von Sylt in die Welt!". Eine vierte Frau "im Bunde" kommt hinzu: Nadine aus Hamburg verstärkt das Kernteam mit ihren Talenten. Der Besuch des Teams von H.O.P.E. führt zu der Idee, gemeinsam eine Bye Bye Plastik App zu erarbeiten, die Ende des Jahres als Pilotversion in den App-Shops erhältlich ist.
Bye Bye Plastik bekommt im Januar ein Förder-Preisgeld der Wirtschaftsförderung Nordfriesland für die Weiterentwicklung der App. Damit wird bis zum Frühjahr das geplante Projekt "Sylt räumt auf" in die App integriert und alle Sylter*innen und Gäste können ihren eigenen privaten Cleanup auf der Insel damit auch über die App tracken und auch andere motivieren, mitzumachen. Die Projekte "Sylt träumt auf" und "Schulklassen für saubere Meere" werden die Schwerpunkte des Jahres 2024 und im Februar geht der Relaunch der Internetseite online. Es werden Unterstützer*innen für die Projekte gesucht!